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25. September 13:02

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Klare Grenzen, klare Kommunikation – so gelingt deine Mentoring-Beziehung

Lerne, wie du gesunde Grenzen in deiner Mentoring-Beziehung setzt. Von Kommunikationsregeln bis Vertraulichkeit – klare Grenzen schaffen den perfekten Raum für Wachstum.

Courtney Ellis

Courtney Ellis

Media Manager

Klare Grenzen, klare Kommunikation – so gelingt deine Mentoring-Beziehung


Herunterladen - Leitfaden zum Setzen von Grenzen im Mentoring für Mentees.pdf

Eine erfolgreiche Mentoring-Beziehung hängt oft davon ab, welche Grundregeln ihr gleich zu Beginn festlegt.

Es ist wichtig, klarzustellen, welche Grenzen und Rahmenbedingungen du dir wünschst. Diese sind keine Einschränkungen, die das Mentoring begrenzen sollen. Im Gegenteil: Sie helfen deinem Mentor zu verstehen, wie du dir die Zusammenarbeit vorstellst und womit du dich wohlfühlst.

Grenzen zu setzen muss nicht unangenehm sein. Es kann ein ganz natürliches, offenes Gespräch sein. Du hast jedes Recht, deine Erwartungen zu klären. Mit den richtigen Tools und ein wenig Klarheit gelingt es dir leicht, gesunde und hilfreiche Grenzen zu setzen.

Wenn du gleich am Anfang den richtigen Ton triffst, entsteht eine Atmosphäre, die eine wirklich transformative Mentoring-Erfahrung ermöglicht.

Teil 1: Lege früh grundlegende Regeln fest

Bevor ihr über Karriereziel oder Branchen-Insights sprecht, braucht eure Mentoring-Beziehung feste Grundpfeiler. Ohne diese baut ihr auf wackeligem Fundament.

Die erfolgreichsten Mentoring-Paare treffen in ihren ersten ein oder zwei Gesprächen klare Absprachen.

Wichtige organisatorische Punkte, die ihr klären solltet

Häufigkeit und Terminplanung:
Wie oft trefft ihr euch? Alle zwei Wochen, einmal im Monat oder alle sechs Wochen? Wer ist für die Terminvereinbarung zuständig? Was passiert, wenn jemand absagen muss? Legt gemeinsam ein klares Vorgehen fest, damit die Treffen nicht nach und nach unregelmäßig werden.

Ablauf und Dokumentation:
Arbeitet ihr mit vorbereiteten Agenden? Wer erstellt sie? Wie haltet ihr die wichtigsten Erkenntnisse, To-dos und Fortschritte fest? Erstellt ihr gemeinsame Notizen oder führt ihr getrennte Aufzeichnungen?

Kommunikation zwischen den Treffen:
Wie stellt ihr kurze Rückfragen oder Updates? Per Mail, Textnachricht oder über ein berufliches Messaging-Tool? Wie schnell sollten Antworten kommen und was gilt als dringend im Vergleich zu Routine?

Verhaltensregeln, die Missverständnisse verhindern

Neben der Organisation sind auch klare Absprachen zum Verhalten wichtig:
  • Keine Ablenkungen während der Treffen: Handy weg, Laptop nur offen, wenn er für das Gespräch gebraucht wird. Volle Aufmerksamkeit.
  • Offene und ehrliche Kommunikation: Sprecht auch über echte Herausforderungen und Rückschläge statt eine perfekte Fassade zu zeigen.
  • Vorbereitung auf beide Seiten: Jeder kommt mit konkreten Fragen, Themen oder Updates, statt auf spontane Inspiration zu hoffen.
  • Klare Zeitabsprachen: Beginnt und endet pünktlich. Wenn ihr mehr Zeit braucht, macht einen neuen Termin, statt endlos zu verlängern.
  • Abschlussreflexion: Plant am Ende eurer Mentoring-Phase eine Auswertungssession ein, um gemeinsam festzustellen, was funktioniert hat und was ihr verbessern könnt.
Diese Regeln verhindern typische Probleme wie Unklarheit über Erwartungen, Frust oder Funkstille.

Sie schaffen die Grundlage für echtes professionelles Wachstum.

Teil 2: Vertraulichkeit

Ein Bruch der Vertraulichkeit kann massiven Schaden anrichten – emotional, für den Ruf und manchmal sogar rechtlich. Trotzdem sprechen die wenigsten Mentoring-Paare offen darüber, was privat bleibt.

Verlass dich nicht darauf, dass dein Mentor automatisch deine Vorstellungen teilt. Unterschiedliche Branchen, Persönlichkeiten und Kulturen haben sehr verschiedene Standards im Umgang mit Informationen. Was für deinen Mentor wie hilfreiches Netzwerken wirkt, kann für dich ein Vertrauensbruch sein.

Checkliste für Vertraulichkeit

Überlegt euch gemeinsam genau:

Was bleibt strikt zwischen euch:
  • Persönliche Probleme, die deine Arbeit beeinflussen
  • Konflikte mit Kolleginnen, Vorgesetzten oder Teams
  • Gehaltsverhandlungen, Jobsuche oder Karrierepläne
  • Firmensensible Infos, die du zum Kontext teilst
  • Unsicherheiten oder Ängste, an denen du arbeiten willst
Was geteilt werden darf – und wann:
  • Allgemeine Learnings zu persönlicher Entwicklung (ohne Details)
  • Branchentrends oder Best Practices aus euren Gesprächen
  • Erfolgsgeschichten oder Aha-Momente (nur mit deiner Erlaubnis)
  • Typische Herausforderungen deiner Rolle (anonymisiert)
  • Kontakte oder Empfehlungen, die dir helfen könnten
Was nach Ende der Mentoring-Beziehung gilt:
  • Bleibt Vertraulichkeit unbegrenzt bestehen oder gibt es ein Zeitlimit?
  • Wie geht ihr mit Referenzen oder Empfehlungen um, die auf eurem Austausch beruhen?
  • Was gilt für informelle Gespräche bei Events oder im privaten Rahmen?
  • Wie handhabt ihr sensible Infos, falls ihr einmal im gleichen Unternehmen arbeitet?
So ein Gespräch wirkt vielleicht zunächst unangenehm, verhindert aber schlimme Vertrauensbrüche, die deinen Ruf und deine zukünftigen Chancen schädigen könnten.

Merke: Du kannst immer später mehr Informationen freigeben – aber einmal geteilte Infos lassen sich nicht zurückholen.

Teil 3: Persönliche Grenzen und Trigger

Die erfolgreichsten Mentoring-Beziehungen haben klare persönliche Grenzen – ohne dabei distanziert zu wirken. Wenn solche Grenzen fehlen, kommt es oft zu Kommunikationsproblemen oder Interessenkonflikten.

Wichtig ist, dass du deine eigenen Trigger kennst, bevor sie zum Problem werden. Selbstreflexion schützt dich vor schwierigen Gesprächen später.

Typische persönliche Grenzen

Zeit und Verfügbarkeit:
  • Regelmäßiges Nichterscheinen oder kurzfristige Absagen
  • Treffen, die ständig länger dauern als vereinbart
  • Erwartung auf sofortige Antworten bei nicht dringenden Fragen
  • Druck, sich außerhalb üblicher Arbeitszeiten zu treffen
Unangemessene persönliche Themen:
  • Zu viel Teilen privater Probleme ohne Bezug zur Arbeit
  • Fragen nach Beziehungen, Familie oder Finanzen
  • Gespräche, die aufgrund deiner Werte unangenehm sind
  • Mentoren, die persönliche Infos einfordern, die du nicht teilen willst
Rollen- und Autoritätsverwirrung:
  • Mentor überschreitet seine beratende Rolle und will dich managen
  • Beeinflussung deiner Entscheidungen über das Geben von Perspektiven hinaus
  • Druck, bestimmte Karrierewege einzuschlagen
  • Nutzung der Beziehung für eigene Vorteile

Gespräche umleiten

Ein Beispiel:

Luise, Marketingmanagerin, spricht während einer Sitzung detailliert über ihre Scheidung. Jürgen, ihr Mentor, merkt, dass das weit über sein Fachgebiet hinausgeht. Statt das Thema abzuwürgen, sagt er:

"Luise, ich sehe, dass dich das sehr beschäftigt, und ich danke dir für dein Vertrauen. Ich glaube, am hilfreichsten bin ich für dich, wenn wir uns auf deine beruflichen Ziele konzentrieren und schauen, wie du trotz dieser Veränderungen deine Karriere voranbringen kannst. Vielleicht wäre zusätzlich ein Gespräch mit einer Beraterin oder einer Selbsthilfegruppe sinnvoll?"

So wird die Situation anerkannt, aber behutsam zurück in den professionellen Rahmen gelenkt.
Auch als Mentee kannst du Gespräche umleiten, wenn du dich unwohl fühlst:

"Ich schätze dein Interesse an meiner persönlichen Situation. Mir wäre es lieber, wenn wir uns darauf konzentrieren, wie ich das beruflich meistern kann."

Teil 4: Stolpersteine

Kluge Mentees sprechen gleich zu Beginn über mögliche Schwierigkeiten. Die besten Mentoring-Paare sind diejenigen, die Hindernisse vorab bedenken statt zu hoffen, dass sie nicht auftreten.

Typische Mentoring-Probleme

Falsche Erwartungen:
  • Mentee will Jobvermittlung, Mentor setzt auf Skill-Entwicklung
  • Mentor denkt an Branchenkontakte, Mentee braucht Selbstvertrauen
  • Unterschiedliche Vorstellungen über Tempo oder Ziele
  • Keine klaren Erfolgskriterien
Kommunikationsprobleme:
  • Kontakt wird seltener ohne Absprachen
  • Schwierige Themen werden vermieden
  • Unterschiedliche Kommunikationsstile führen zu Missverständnissen
  • Kleine Ärgernisse werden ignoriert, bis sie groß werden
Unausgesprochene Annahmen:
  • Unterschiedliche Vorstellungen zu Zeitaufwand oder Priorität
  • Abweichende Ansichten zu Vertraulichkeit
  • Unterschiedliche Erwartung an die Rolle des Mentors
  • Unklare Dauer der Beziehung oder Abschluss

Fragen für eine proaktive Diskussion

Stellt euch diese Fragen:
„Welche Stolpersteine hast du in früheren Mentoring-Beziehungen erlebt?“
  • Was lief gut, was nicht, und was war die wichtigste Erkenntnis?
„Welche internen oder externen Faktoren könnten unsere Zusammenarbeit beeinflussen?“
  • Zum Beispiel: Jobwechsel, Familienveränderungen, Branchen-Umbrüche
„Wie gehen wir mit Problemen um, wenn sie auftreten?“

Deine Grenzen sind dein Sicherheitsnetz

Mentees, die von Anfang an klare Grenzen setzen, schaffen die Basis für echtes Lernen und Wachstum.

Doch Grenzen sind kein einmaliges Abkommen. Sie müssen mit der Zeit überprüft und angepasst werden. Deine Situation, dein Vertrauen und äußere Umstände ändern sich – also auch deine Rahmenbedingungen.

Plane regelmäßige „Boundary-Check-ins“, vielleicht vierteljährlich oder zur Halbzeit eurer Mentoring-Phase.

Frage dich:

  • Funktionieren unsere aktuellen Treffen noch für beide Seiten?
  • Haben sich meine Erwartungen an Vertraulichkeit verändert?
  • Gibt es neue Faktoren, die berücksichtigt werden sollten?
Grenzen sind das Netz, das dich auffängt, bevor Probleme die Beziehung zerstören. Sie ermöglichen Vertrauen, ehrliches Feedback und tiefes professionelles Wachstum.

Wenn du sie regelmäßig überprüfst und anpasst, wird eure Zusammenarbeit immer besser.

Die Entscheidung, Grenzen klar zu setzen, bestimmt, ob du zu den erfolgreichen Mentoring-Beziehungen gehörst – oder ob du in der Mehrheit landest, die ihr Potenzial nicht ausschöpfen.
Treffe die richtige Wahl. Deine Karriere hängt davon ab.


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